Weitere Informationen zu den Angeboten und Mitarbeiter*Innen in den Pfarreien
sowie aktuelle Kontaktdaten entnehmen Sie bitte der Homapage der jeweiligen Pfarrei.

Geschichte
Der Name „Grünwald“ erinnert an die wechselvolle Geschichte der einzigen in der Umgebung Münchens erhaltenen mittelalterlichen Burg.
Historisch betrachtet bilden Burg und die benachbarte Kirche eine Einheit.
Der erste Kirchbau an diesem Ort entstand wohl als Eigenkirche des Grundherrn, der im Bereich der heutigen Burg einen Fronhof besaß.
In den Wirren des 9. und 10. Jh. war der Bergsporn am Steilhang zur Isar ein zu Schutz und Verteidigung ideal geeigneter Platz.
Aus dieser frühen Besiedelung entwickelte sich in den folgenden Jahrhunderten die heutige Burganlage,
die Ende des 15. Jahrhunderts ihre Glanzzeit hatte.
Die erste Nennung einer „Filialkirche mit Begräbnisrecht“ in Grünwald finden wir in der „Konradinischen Matrikel“ aus dem Jahr 1315,
dem Verzeichnis aller dem Freisinger Bistum zugehörigen Kirchen.
Die Dorfkirche St. Peter und Paul war damals bereits eine Filiale der Pfarrei St. Stephan in Oberhaching
und blieb es bis zum Jahr 1922, als sie schließlich zur Pfarrkirche erhoben wurde.
Infolge des starken Bevölkerungswachstums im 20. Jahrhundert wurde 1958 schließlich
die Pfarrei Maria Königin für den nördlichen Ortsteil, Geiselgasteig, abgetrennt.
Der heutige Bau der Alten Pfarrkirche St. Peter und Paul ist wohl bereits vor 1250
als „Chorturmkirche“ entstanden.
Die Kirche wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgestaltet.
Von der ursprünglichen gotischen Ausstattung ist nur wenig erhalten:
eine Marienfigur (um 1500), die beiden Holzskulpturen der hll. Katharina und Barbara und eine Kreuzigungsgruppe.
Mit dem Bau der neuen Pfarrkirche 1938/39 wurde ihre gottesdienstliche Nutzung aufgegeben
und in eine Gedächtniskirche für die Opfer beider Weltkriege durch den Architekten Max Ramer umgestaltet.
Die Neue Pfarrkirche St. Peter und Paul wurde durch den Architekten Michael Steinbrecher (1887-1976)
als neuromanische Hallenkirche mit südseitigem tonnengewölbtem Seitenschiff, eingezogenem Chor und geradem Abschluss gestaltet.
Die Pfarrkirche Maria Königin wurde wie St. Peter und Paul von Michael Steinbrecher entworfen.
Sie vereint in ihrem Bau- und Ausstattungskonzept die Bilder des Alten und Neuen Testamentes:
Zelt als Raststätte und Orientierung auf der Pilgerschaft
und Bild des verheißenen Ziels im bereits angebrochenen Reich Gottes:
das „Gezelt Gottes bei den Menschen“, das „himmlische Jerusalem“.
Der isolierte, im Grundriss quadratische Baukörper der Kirche stellt sich als Pyramidenzelt mit an den vier Ecken weit herabgezogenem Dach dar,
als Kirchenbau gekennzeichnet durch das (später angebrachte) geschmiedete Kreuz an der Außenwand über der vorgestellten flachen Vorhalle.
Der gedrungene Glockenturm steht als Campanile abseits.
Im Innenraum spannen sich scheinbar weite weiße Zeltbahnen zwischen dem Tragwerk der grauen schmalen Zeltstäbe (Betonbinder), ursprünglich unterbrochen nur von den schmalen und hoch gesetzten Lichtschlitzen in den beiden Seitenwänden.
Das später eingesetzte dreiteilige, hohe, bunte Glasfenster an der Altarwand öffnet den Raum und vermittelt dennoch Ruhe.
Es formt sich ein quadratischer, hoher und weiter Raum, der zunächst den Eindruck der Leere vermitteln mag.
Er könnte Ausdruck des Provisoriums einer befristeten Bleibe auf einer langen Wanderschaft sein.
Die in etwa in Augenhöhe des Betrachters angebrachte, farblich zurückhaltend gestaltete Bildzeile eines Kreuzwegs an den beiden Seitenwänden nimmt kaum Einfluss auf den Gesamteindruck.
Die Grundsteinlegung erfolgte am 1.12.1957 und die Weihe der Kirche am 9.11.1958.